Dienstag, 29. Dezember 2015

Weihnachtswunder


Lange habe ich nicht an Weihnachtswunder geglaubt, doch seit diesem Jahr glaube ich ganz sicher daran. Und warum möchte ich heute erzählen.
Zum einen ist es ein kleines „Wunder“, dass ich endlich mal wieder einen Eintrag schreibe. Der Grund für die Lange Funkstille war sicher nicht Lustlosigkeit oder Faulheit. Viel mehr sind es die neuen Strukturen seid dem Umzug und die Zeiteinteilung. Aber ich will mich auch nicht rausreden, es ist wie es ist. Und nun zu den richtigen Wundern…
Wie ihr vielleicht wisst habe ich seit Juli das große Glück eine Ausnahmegenehmigung der Bundesopiumstelle für medizinisches Cannabis zu besitzen. Noch dazu werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Diese Übernahme galt allerdings nur für ein halbes Jahr. Und mit dem Näherkommen des Jahresende begann das Bangen, wie es im nächsten weitergeht. Mit dem Medikament sehe ich zuversichtlich in die Zukunft, doch ohne bin ich mir nicht sicher, ob ich meine Ziele alle erreichen kann. Durch den Umzug sind neue Sachbearbeiter zuständig und wer schon mal einen Sachbearbeitewechsel mitgemacht hat weiß, dass kann dauern. Als ich am 16.12 nach Hannover fuhr, zu einem Arzttermin, war meine Hoffnung schon erloschen, dass die Übernahme der Kosten nahtlos weiterläuft. Ich bin kein Mensch, der sich hängen lässt, aber nachdenklich macht  mich die Situation schon. Zum nachdenken blieb mir aber nicht viel Zeit, denn nach dem Termin blieb ich noch ein paar Tage bei meinen Lieblingshannoveranern. Und am 18. Ereignete sich das erste (Vor-)Weihnachtliche Wunder. Ich sitze ganz entspannt beim Tätowierer um der weniger entspannten Lieblingshannoveranerin Beistand zu leisten und da klingelt mein Handy. Am Telefon der Kämpfer. Und sie sagte den wohl wichtigsten Satz seit langen: „Deine Medikamente werden auch im nächsten Jahr von der Krankenkasse übernommen!“ Mit dem Kopf bei der Lieblingshannoveranerin verstand ich erst überhaupt nicht, was der Kämpfer mir sagen wollte. Doch langsam fand die Nachricht auch den Weg in die letzte Hirnwindung. Ich bin mir ganz sicher danach war ich 10kg leichter, so ein Riesen Stein ist mir vom Herz gefallen. Und nachdem die Tortur beim Tätowierer überstanden war, konnte ich mich gemeinsam mit der Lieblingshannoveranerin freuen. 
Mit diesem Vorweihn achtswunder war es aber noch nicht genug. Durch das liebe Internet und aufmerksamen Mitmenschen (DER MEISTER) hatte ich die Chance auf ein Vorstellungsgespräch. Und was soll ich sagen… mein Tourette wird als Vorteil in der Schulbegleitung gesehen. Und die fehlende Ausbildung ist auch kein Problem, die kann ich im Sommer dann nachholen. Ich war schrecklich nervös vor dem Gespräch und ich hoffte, dass mein Kobold mir da keinen Strich durch die Rechnung machen würde. Doch nachdem mir zur Begrüßung mein Lieblingstee und ein Mensch völlig frei von Vorurteilen gegenüberstanden, entspannte sich auch mein Kobold. Wir unterhielten uns eine ganze Zeit und ich bekam Infos was genau meine Aufgabe sein wird. Auf meine Aussage, dass ich einen 100 prozentigen Schwerbehindertenausweis habe kam nur ein „sehr gut“ mit augenzwinkern. Und danach hieß es warten was passiert und ob ich eine Zusage bekomme. Ich konnte es kaum erwarten und war unheimlich nervös. Und am 23.12 kam der ersehnte Anruf.( man bemerke das Gespräch hatte ich einen Tag zuvor). Am Telefon wusste ich überhaupt nicht was ich sagen sollte außer „danke und wann kann ich anfangen“. Jetzt bereite ich mich auf meine neue Aufgabe vor und kann es kaum erwarten, dass die Ferien endlich vorbei sind.:-)  
Gestern bekam witziger weise ein Beitrag von mir, vor etwa einem  Jahr, noch einen zweiten Aufschwung. Nach dem genauen Lesen meiner damaligen Worte kann ich es heute noch weniger glauben, dass im nächsten Jahr alles so ist, wie ich es mir gewünscht habe. Nicht nur mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Der Kämpfer ,immer stark, brach in Tränen aus und rief direkt die Zweigstelle Linnich an. Dann heulten beide Seiten des Telefons. Mir war nicht ganz klar weshalb man jetzt so anfängt zu weinen. Klar kann man vor Freude weinen, (mach ich zwar nicht, aber ich habe das schon im Fernsehen gesehen.):-) aber irgendwann ist es auch mal wieder gut. Also fragte ich mal den Kämpfer und die Antwort erschütterte mich im ersten Augenblick. Die Angst, dass ich mich nicht selbst finanzieren kann, wenn meine Eltern vielleicht nicht mehr da sind, belastete die Familie sehr. Und das löste sich alles mit dem Satz: Willkommen im Team. 
Also vielleicht waren die guten Nachrichten kurz hintereinander einfach nur Zufall. Aber ist es nicht viel schöner an Wunder zu glauben und magische Momente als solche wahrzunehmen? Ich hoffe unter euren Bäumen lagen auch solch tolle Geschenke und eine schöne Zeit mit der Familie. 

LifeTiccer