Sonntag, 30. November 2014

Minus+Minus=Plus



Wie bereits am Mittwoch erwähnt, berichte ich heute unter anderem von dem Termin in Hannover und dort möchte ich nun auch beginnen.

Am Donnerstagmorgen stand ich früh auf, da ich etwas nervös war und um kurz vor acht sind wir dann auch los gefahren. Zuerst kauften wir noch ein kleines Frühstück, dann machten wir uns auf die große Reise. Mit mir im Schlepptau kann man sich eigentlich schwer verfahren. Ich warne sogar vor Geschwindigkeitsüberschreitungen. Bevor ich den Termin in der MHH hatte wollte ich noch etwas für mich viel Aufregenderes machen… Die lieben Hannoveraner besuchen. Auch in der Zeit als ich in der MHH war, konnte ich mich immer auf die beiden verlassen, obwohl wir uns nicht persönlich kannten. Ich bin wirklich so dankbar, dass sie da waren und sind, es ist einfach beruhigend zu wissen, dass ich auch soweit von zu Hause nicht allein bin. Dort angekommen, es war gegen 11:30 Uhr, war der kleine Hannoveraner noch in der Schule, so unterhielten wir , der Fachmann und ich, uns erst mal mit dem Häuptling der dort ansässigen Rasselbande. Als dann der kleine Hannoveraner, der übrigens mein erster Kontakt mit einem so jungen Touretter war, von der Schule kam, gab es sogar noch Mittag. Da ich vorher darüber informiert wurde, hatte ich auch das passende Geschirr dabei. Nach dem Essen, bekam ich das Haus und den Garten gezeigt. Dann mussten wir leider schon wieder weiter, die Zeit war viel zu kurz, aber es war ja nicht das letzte Treffen. Dann fuhren der Fachmann und ich weiter, wir kauften Fahrkarten, da ich nächstes Wochenende die Zweigstelle besuchen werde. Und es kommen so tolle Menschen, da kann ich am Sonntag nächste Woche sicher einiges berichten. Anschließend fuhren wir in die MHH. Dort angekommen, gelang es mir diesmal an allen Pfeilern vorbei zu laufen, ohne mich zu übergeben, eigentlich ging es sogar mit der Aufregung. An der Info bekam ich dann allerdings gesagt, ich müsse mich erst an der Patientenanmeldung anmelden bevor ich mich in der Neurochirurgie anmelden konnte. Soweit wäre dies kein Problem, aber es war kurz vor 14:00 Uhr und um 14:00 Uhr war der Termin. Dann war es vorbei mit der nicht vorhandenen Aufregung auch vorbei, ich drehte auf. Dies kannte ich allerdings schon, auch nach der OP. Ich musste ja feststellen, dass ich zwar im Alltag leiser tice, aber bei Aufregung, Stress… ist es immer noch genauso stark.
An der Anmeldung der Neurochirurgie angekommen, traf ich auf eine sehr nette Dame, die meine Anmeldung entgegen nahm. Dann teilte sie mir mit, dass es noch dauern würde, also hinterließ ich meine Handynummer und ging nochmal raus in den Patientenpark. Nach einer halben Stunde war ich wieder zurück, doch von den Ärzten war noch keiner in Sicht. So setzte ich mich an das Ende des Ganges. Ich musste nicht an der Anmeldung Bescheid sagen, dass ich wieder da bin, dies konnte man deutlich hören. ;)
Um kurz vor 15:00 Uhr waren auch die Ärzte da und ein paar Minuten später war ich schon an der Reihe. Zunächst gab es ein paar Fragen vom Arzt, dann stellte er den Schrittmacher etwas höher. Davon merkte ich bisher noch nie etwas. Anschließend hatte ich noch einiges an Fragen. Unter anderem auch, ob man den Faden der nach an der Narbe an der Brust war, entfernen könnte. Natürlich kein Problem. Der Arzt holte ein Skalpell, eine Pinzette und Desinfektionsmittel. Als ich das alles sah war ich natürlich nervös, so erzählte mein Kobold dem Arzt, dass es GEFÄHRLICH sei, dort jetzt zu arbeiten. Zuerst war der Arzt etwas überrascht, als ich dann aber lachte, setzt er fort. Und es war überhaupt nicht gefährlich, es tat auch nicht weh. Nachdem wir alles erledigten, ging ich noch auf die Suche nach einem Arzt, der mit ein BTM-Rezept ausstellen darf. Danach fuhren der Fachmann, oder sollte ich sagen die Fachfrau, denn dieser musste einige Schläge heute aushalten, und ich wieder nach Hause. :‘D

Die Autofahrt lief recht ruhig und ich war froh als wir endlich zu Hause waren, denn ich war müde und mein Fuß tat wieder sehr weh. Zuhause angekommen, machte ich nicht mehr viel und dann ging ich schlafen. Am nächsten Morgen bemerkte ich auch keine Veränderung, bei den Tics oder Zwängen, alles war beim Alten. Nur eine Änderung gab es, mein Fuß tat wieder sehr weh, vermutlich durch die Belastung am Vortag. Am Freitag, erledigten der Fachmann und ich die Hausarbeit, da wir den Fehler machten dem Ist-Mir-Egal keine klaren Aufgaben zu geben. Er war am Donnerstag zu Hause und hätte da auch etwas tun können. Aber egal so hatten wir am Freitag etwas zu tun. ;)

Am Mittag holte der Fachmann mit den jüngsten Bewohnern der Irrenhaushauptzentrale die Kämpferin ab. Jedes Wochenende ist sie zu Hause und unter der Woche ist sie in Reha. Und da sie ‚zu Besuch‘ war, gab es sogar griechisches Essen, das war ein echtes Festessen. J

Ich war noch echt müde und ging früh Schlafen. Am Samstagmorgen frühstückten wir alle gemeinsam. Mein Fuß tat immer noch sehr weh, aber die Zeit mit der Kämpferin wollten wir genießen. So bastelten wir, Kämpferin, Beschützer und Touretter gemeinsam Weihnachtsdeko für die Fenster. Das dauerte irgendwie auch den ganzen Tag, aber wir hatten eine Menge Spaß. Am Abend musste ich früh hoch, da wir eine ganz besondere Weihnachtstradition haben. Wir haben einen selbstgebastelten Adventskalender (dieses Jahr ein Schlitten voller Geschenke). Da sind besondere kleine Süßigkeiten für jeden drin und jeden Tag von 1.12-24.12 darf jemand ein Geschenk öffnen und alles verteilen. Wir Kinder haben uns entschieden, dass wir dies viel wichtiger finden, als riesen Weihnachtsgeschenke. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht mal weiß, was ich mir wünschen soll. ;) Wobei doch, seit Donnerstag weiß ich was ich mir wünsche: Entweder ein Baukasten zum Kristalle züchten oder ein großes Go-Kart. J
Am Sonntag, wachte ich auf und mein Fuß tat kaum weh im Vergleich zu den letzten Tagen. Ich war so froh, denn mit einem so schmerzenden Fuß wäre das nächste Wochenende vielleicht nicht ganz so schön geworden. Aber darüber muss ich mir keine Gedanken mehr machen, denn es tut ja nicht mehr so weh. Übrigens erreichte mich am Freitag in der Nacht auch eine Mail, dass der Infobrief von T.I.M. nun online ist, sogar mit Sonderausgabe zum Eifeltreffen ( Infobrief-T.I.M.-November_2014 + Sonderausgabe-Eifeltreffen-Oktober_2014)
Nochmal möchte ich erwähnen dass dieses Wochenende wirklich unglaublich war. Um dies einmal zu verdeutlichen, für nicht anwesende: Heute rief mich ein andere Betroffener an, der auch bei dem Treffen dabei war, in seiner Stimme war ganz klar die Rührung und die Ergriffenheit zu hören. Er las meinen Bericht dazu und weil er es eben war, bei dem das Berühren untereinander diese unglaubliche Ruhe auslöste war er so ergriffen, dass er mich erst einmal anrief. Und obwohl er, wenn man ihn o sieht nicht der Mensch ist, dem man Tränen zutrauen würde, konnte ich es verstehen, nicht nur einmal haben mich die Gedanken an diese Augenblicke zu Tränen gerührt. Stellt euch mal vor ihr steht 24 Stunden jeden Tag unter Strom und dann kommt noch so jemand daher, immer unter Strom. Und durch eine zufällige Berührung merkt man das Minus und Minus Plus ergibt. Das ist einfach unfassbar und sooft wünsche ich mir in meinem Alltag jemanden, der mich runterbringt und mir die Möglichkeit gibt auch mal zu entspannen. 
Ok, jetzt bin ich etwas von meinem eigentlichen Thema abgekommen, aber das war einfach ein ganz besonderer Moment für mich. :‘) 
Denn restlichen Sonntag verbrachte ich mit Aufräumen und Genießen. Am frühen Abend kam unsere Zweite Familienweihnachtstradition zum Einsatz. Jeden Advent setzten wir uns als Familie zusammen und wir singen gemeinsam Weihnachtslieder. Diese Tradition ist nicht bei allen beliebt, aber ich liebe diese Zeit. Die gesamte Adventszeit, hat etwas besonders sinnliches. Heute war es das erste Mal, dass auch mein Kobold so intensiv dabei war, letztes Jahr um diese Zeit, waren die Tics noch milder. Aber ich konnte die Tics super integrieren, indem ich den Beat zur Musik gab. Leider kann ich aber nur einen Beat, da muss ich bis zum nächsten Jahr mein Repertoire wohl erweitern. ;)
Nach dem singen mussten wir uns schon wieder vom Kämpfer verabschieden. Ich finde es überhaupt nicht mehr schade, denn ich merke einfach wie gut ihr die Reha tut und ich habe viel mehr davon, wenn sie am Wochenende fit und gut gelaunt da ist, als wenn sie die ganze Woche da ist, aber Schmerzen hat. Aber natürlich freue ich mich ,wenn sie wieder ganz zu Hause ist. 


Die stille Zeit 

 Weihnachtswohnzimmerfenster
Die Winterwelt zieht uns in ihren Bann,
die Luft so rein und kalt und klar,
die Welt hält kurz den Atem an
in der schönsten Zeit im Jahr!

Die Schneeflöckchen im sanften Tanz,
Ruhe und Frieden für den einen Moment,
mit Kerzenschein und Lichterglanz
kommt die stille Zeit – Advent!

© 2012 Adventsgedichte.org 
(Tim Seeger GmbH)
LifeTiccer 


Donnerstag, 27. November 2014

Hallo Welt :)

Hallo Welt!

Heute wieder der gewohnte Mittwocheintrag. :)
Am Montag war ich noch etwas krank, Sonntagabend nahm ich eine Schlaftablette und am Montag kam ich nicht aus dem Bett. Schon faszinierend, das ist ein homöopathisches Mittel und ich schlafe wie ein Stein, aber wenn ich mir Ladungen an starken Schlaftabletten reinpfeife macht es mir nichts. :) Den ganzen Tag haben wir nichts so richtig gemacht, der Fachmann fühlte sich auch nicht so fit und die anderen Irrenhaushauptzentralenbewohner sind froh,wenn wir ihnen nicht auf die Nerven gehen. ;P
Montagabend hatte ich dann einiges zu tun. Ich habe immer wieder riesen Spaß, wenn ich den Computerspezialisten ihrer Generation, den Computer meiner Generation näher bringen kann. Sie entschuldigen sich immer 1000 fach und ich mache überhaupt nicht viel und werde dafür gelobt. Wer mag sowas bitte nicht.  Die Nacht hatte ich Schwierigkeiten zur Ruhe zukommen aber dann konnte ich schlafen.
Gestern, am Dienstag, war ich früh wach, denn ich nahm keine Schlafmittel mehr. Am Morgen hatte ich einen Termin beim Neurologen, wegen dem Fuß. Darauf hatte ich wirklich absolut keine Lust, wieder unfreundlich behandelt zu werden ohne Hilfe zu bekommen.  Dann ging ich los, ganze 300m entfernt von zu Hause ist der Neurologe. Auf dem Weg machte mir meine Nervosität zu schaffen, mir war richtig übel. Nach einer kurzen Unterhaltung mit meinem Frühstück ging ich in die Praxis. Die Sprechstundenhilfe war super nett und stellte sogar ein paar Fragen. Wie z.B. 'Sind sie gerade aufgeregt?' Ich lachte und meinte: 'Nein, ich bin doch gerade recht  entspannt.' Das war ich wirklich, also es gab schon schlimmere Zeiten, da bekam ich vor Aufregung kein Wort raus. Sie lachte und dann kam der Arzt grimmig raus. Ich gab mir Mühe ruhig zu sein, dies gelang mir allerdings nicht. Dann fragte er: 'Was ist denn jetzt los?' und sah mich an. Ich erinnerte mich an meinen Entschluss, denn ich diesmal traf. Der war nämlich, dass ich ganz locker und entspannt auf motzige oder böse Blicke und Kommentare reagieren wollte. So antwortete ich: 'Ich habe das Tourette-Syndrom.' Einfach normal, wie ich sonst auch antwortete. Er entgegnete darauf, das bekannte Sch-Wort. und ich darauf, besser hätte ich es nicht sagen können. Damit war er irgendwie vollkommen entspannt und sehr freundlich. Ich nahm noch Kurz im Wartezimmer platz (etwa3 Minuten). Dann kam ich zu ihm rein. Zunächst stellte er nur Fragen über mein Tourette. Eine Frage gefiel mir besonders gut...
Er fragte mich ganz ernst: 'Was machen Sie denn den ganzen Tag?' Sein Blick sah so traurig aus, als hätte ich ein ganz schlimmes Schicksal. Ich antwortete mit einem Lächeln im Gesicht: 'Ehm...(so tun als Grüble ich)..ehm... Ich tice.' Und dann lachen wir beide. Dann kamen wir auf meinen Fuß zu sprechen, dann nahm ich im Wartebereich nochmal platzt, aber bevor ich den Platz erwärmen konnte ging es weiter. Die Nervenleitgeschwindigkeit wurde von einer Arzthelferin gemessen. Diese war auch wieder super nett und stellte viele Fragen. Nach erneuten 30 Sekunden im Wartebereich, war ich wieder beim Arzt. Nach ein paar weiteren Untersuchungen, meinte er ein Nerv sei am Knie bei der OP beschädigt worden und verursacht nun die Schmerzen. Dann bekam ich wieder ein anderes Medikament und einen neuen Termin in 2 Wochen. Irgendwie hatte ich nach diesem Termin meinen in Hannover verloren gegangen Mut wieder gefunden. :)
Und es war ja auch noch Dienstag, also konnte ich meinem heimlichen Helden das Geschenk überreichen. Ich kann nur sagen, was mein Gefühl ist, es war ein voller Erfolg. Ich bin so froh darüber, da ich immer Probleme habe anderen auch den schwachen und verletzlichen Teil von mir zu zeigen und dieses Geschenk echt aus vollem Herzen kam. ( Oh Gott das klingt krasser als es war:D)
Jedenfalls freue ich mich sehr, dass es gut ankam.
Am Abend telefonierte ich noch eine Weile und dann ging ich schlafen. Dies klappte wirklich gut, so stand ich heute morgen gut gelaunt auf. Aber wirklich im Vergleich zur letzten Zeit war ich super gut drauf. Ich schrieb heute Morgen eine ganze Zeit mit Freunden, da kamen wirklich gute Ideen bei raus und man konnte seine Fremdsprachkenntinisse festigen. :)
Dann haben wir etwas im Haus gearbeitet Türrahmen abgeschliffen und gestrichen und etwas im Haushalt. Irgendwie habe ich nicht das Gefühl von Langeweile verspürt aber so etwas, was ich erzählen könnte habe ich nicht gemacht. :)
Der Fachmann hat heute ein neues Festnetztelefon gekauft, in einem ganz modernen Lila. ;D Dieses habe ich dann auch direkt für ein paar Gespräche ausprobiert, aber jetzt muss es erstmal laden. *heul* :'D
Morgen fahre ich mit dem Fachmann nach Hannover, erst besuchen wir die Hannoveraner, darauf freue ich mich wirklich sehr. :) Und anschließend fahren wir in die MHH für eine neue Einstellung des Schrittmachers. Ich bin wirklich gespannt, was diesmal bei der Einstellung geschieht. Ich werde euch davon am Sonntag berichten. :)

Nichts in der Welt wirkt so ansteckend, wie lachen und gute Laune.

In diesem Sinne bis Sonntag

LifeTiccer

Montag, 24. November 2014

Wieder zurück mit einer ganzen Woche



Heute fasse ich eine ganze Woche zusammen. Eine ganze Woche deshalb, weil ich am Mittwoch richtig, richtig krank war. Heute geht es mir schon besser und ich habe richtig Lust euch von meiner Woche zu erzählen. Es ist auch ganz gut, dass ich eine gesamte Woche zusammen fassen kann, da diesmal an manchen Tagen fast nichts passierte.

Am Montag bin ich zu meiner Hausärztin, wer sich noch an den letzten Eintrag erinnert, weiß ich habe Fußschmerzen und der Arzt am Freitag war wenig hilfreich.  Bei der Hausärztin war die Hölle los, immerhin kam sie gerade erst wieder und eigentlich sollten alle wissen, dass dieser Tag dann immer besonders voll ist. Naja, für mich nicht wichtig, ich kam recht bald dran. Dort bekam ich etwas anderes verschrieben gegen die Schmerzen und auch ein Mittel gegen die Grippe.  Sonst verlief dieser Tag recht unspektakulär, ich habe noch einen Bericht über das Treffen in der Eifel mit den anderen Tourettern geschrieben, dabei ist mir aufgefallen, dass ich immer wieder von diesen fantastischen Eindrücken und unvergesslichen Erinnerungen überwältigt wurde. Ich kann überhaupt nicht beschreiben, wie wichtig dies für alle Anwesenden war. Auch noch heute, wenn ich mich mit Teilnehmern unterhalte kommen wir nicht aus den Lobgesängen raus.

Am Dienstag, war ein wichtiger Tag für mich, ich habe eine Pflegestufe beantragt und heute sollte der medizinische Dienst kommen. Ich war schon unsicher, denn wenn ich krank bin, fahren meine Tics immer runter, eigentlich gut, aber zum erklären, dass man Hilfe benötigt er weniger gut. Naja was soll ich sagen, der Gutachter klingelte und die Tics drehten auf. Nach einem längeren Gespräch mit einigen kleinen Tests, ging der Gutachter. An der Tür, wo meine Mama ihn verabschiedete, gab er nochmal ein kurzes Feedback.

Völlig erschöpft davon, machte ich dann erst mal Pause. Dann fuhren Papa und ich einkaufen und die Kleinen Abholen. Anschließend musste die Mama wieder Koffer packen, denn morgen also am Mittwoch ging die Reise für sie weiter in Richtung Reha.  Die Nächte waren für mich zu diesem Zeitpunkt noch schwierig, denn ich konnte immer noch nicht schlafen.

Am Mittwoch ging dann alles Recht schnell und Mama war fort. Ich kann überhaupt nicht viel Berichten von diesem Tag, da ich echt sehr krank war und das meiste verpasste. Donnerstag schleppte ich mich dann zur Therapie, denn ich wollte wirklich hin, das war mir sehr wichtig. Sonst habe ich den restlichen Tag GESCHLAFEN. Unglaublich, aber mein Fuß tat viel weniger weh und ich konnte endlich wieder mal schlafen. Am Donnerstagabend hatte ich dann wieder Schwierigkeiten zur Ruhe zu kommen, aber als es mir gelang konnte ich schlafen. Der Bann war also gebrochen, ich konnte wieder schlafen. Am Freitagmorgen hatte ich Physiotherapie, doch dort angekommen, konnte ich auf dem Absatz kehrt machen, da der Therapeut mit mir nichts anfangen kann  solang ich krank bin. Ok, dachte ich mir, denn eigentlich wollte ich nur schlafen. Ich war ein richtiger Schlafjunkie. J  Da ich auch recht schlecht Luft bekam, brachte mir der Fachmann ein Eukalyptusbad mit, dies tat so gut, dass ich am liebsten nur noch in der Badewanne gewesen wäre.  Am Abend konnte ich gut einschlafen und dann habe ich fast 8 Stunden am Stück geschlafen. Jetzt mal ganz ehrlich, so lang schlafe ich nicht mal, wenn ich gesund bin. Die Tics lassen mich nicht einschlafen oder wecken mich auf.  Am Samstagmorgen ging es mir dann endlich besser, passend dazu kam auch die Mama über das Wochenende nach Hause. Und ich muss sagen, sie machte mir einen wirklich fitten Eindruck. Ich glaube die Reha tut ihr gut.  Am Frühstückstisch waren wir einmal kurz unaufmerksam und der Kobold im Kopf zerschlug einen Teller und zu allem Überfluss kam noch ein fieses Haha raus. Dann kam auch die Post mit einem Brief bezüglich der Pflegestufe, damit hatte ich noch überhaupt nicht gerechnet. Und es war auch noch ein guter Brief, dabei auch das Gutachten, des medizinischen Dienstes. Ich hatte am Dienstag das Gefühl, nicht den normalen Ticpegel gezeigt zu haben, irgendwie kam es mir weniger vor. Aber anscheinend reichte es. Mein Fuß tat am Samstag zwischenzeitlich mal überhaupt nicht weh, ein echt großer Erfolg, nachdem ich vor einer Woche aus Verzweiflung in der Nacht eine Amputation nicht ausschloss. ;)  

Am Sonntag, war ein echt fauler Tag, wobei ich fand, dass ich viel Produktives geleistet habe.  :‘D
Nach dem Frühstück ging ich hoch um den Bericht meiner Mama abzutippen, dann verschickte ich alle Berichte über das Eifeltreffen an den Empfänger. (Ihr müsst unbedingt den Infobrief der T.I.M. vom November lesen, ich werde auch einen Link hier reinstellen) . Danach bzw. währenddessen kümmerte ich mich um ein Geburtstagsgeschenk für einen (meinen) heimlichen Helden.  Ich bin so stolz auf meinen Einfall und das Ergebnis, dass ich es kaum für mich behalten kann. :‘D Aber am Dienstag ist es ja schon so weit und ich kann auflösen, was das Geschenk ist.  

Dann musste Mama wieder zurück und Papa brachte sie. In der Zeit aßen wir zu Abend und dann war auch schon die Woche vorüber.


Nächste Woche steht einiges an. Am Dienstag habe ich einen Termin beim Neurologen wegen des Fußes und am Donnerstag fahre ich wieder nach Hannover für eine neue Einstellung des Schrittmachers. Eigentlich habe ich keine Lust zurzeit wieder in die MHH zu fahren, aber ich bin gespannt auf die Veränderung durch die Einstellung.  Aber ganz besonders freue ich mich über das Wiedersehen mit den Hannoveranern, denn die sind mir richtig ans Herz gewachsen.

Nun möchte ich noch eine kurze Entschuldigung an die Verfasserin, des Kommentar im letzten Eintrag richten. Sie brauchen sich nicht sorgen und auf Facebook sagte ich auch bescheid, dass ich keinen Eintrag verfasse, nur dachte ich nicht daran, dass es durchaus Leute gibt, die kein Facebook haben. Wenn ich nochmal keinen Eintrag verfasse, warum auch immer, werde ich eine kurze Info im Blog hinterlassen.

Trotzdem bin ich immer dankbar für Feedback und freue mich auch jetzt schon wieder auf eure Meinungen. Ach und wenn ihr irgendwelche Fragen habt, dann stellt sie mir, privat oder als Kommentar. Ich werde dann im nächsten Beitrag versuchen die Fragen zu beantworten.

Quelle: http://www.ja-pics.net
 
LifeTiccer

Montag, 17. November 2014

Etwas erholt und immer noch vergesslich :)



Hallo ihr Lieben,

Zunächst einmal, falls jemand den Eintrag von Mittwoch gelesen hat, ich finde man konnte deutlich merken, dass es mir nicht so gut ging. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Zunächst habe ich überlegt, ob ich den Eintrag löschen soll. Aber NEIN, ich lösche ihn nicht, denn ihr dürft auch ruhig mal sehen, dass nicht immer alles super ist, auch nicht bei mir.
Nun zum Bericht der letzten Tage.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag konnte ich kaum schlafen, dementsprechend war ich auch gelaunt am Donnerstag zunächst. Dann habe ich mich aufgerappelt und wollte einen Hausarzt suchen, denn wie es in solchen Situationen üblich ist war meine Hausärztin nicht da. Nach wenig erfreulichen Gesprächen mit manchen Praxen, die genervt vom Tourette waren. (Ich erwähne es aber nun einmal, da es oft zu Schwierigkeiten mit den anderen Patienten im Wartezimmer gibt.) Übernahm meine Mama die Aufgabe mit der Arztpraxis. Schon beim ersten Telefonat hatte sie Erfolg, ich sollte sofort kommen und sie haben sogar ein extra Zimmer, wo ich warten kann. Super! Glücklich über den Termin und voller Hoffnung, heute Nacht mal etwas zu schlafen, brachte mich mein Papa hin, da dieser etwas weiter entfernt war. Dort bekam ich erst mal gesagt, dass es noch etwa 1 Stunde dauert. Super, diese Zeit habe ich natürlich nicht in der Praxis gewartet. Gegen 17:20 Uhr ging ich wieder rein, da ich um 17:30 dran sein sollte. Ich wartete, natürlich nicht in einem extra Raum, den haben sie nicht mal, sondern im Wartezimmer. Damit habe ich eigentlich kein Problem, nur die anderen wartenden Patienten. Anfangs ging es noch, ich habe mir Mühe gegeben relativ leise zu sein. Dann setzte sich eine Frau neben mich, also schränkte ich mich auch motorisch ein. Kurz darauf wurde ein Platz mit mehr Freiraum frei. Da kam der erste blöde Kommentar von einer Frau zu der Dame, die gerade noch neben mir saß: ‚Deswegen habe ich mich nicht neben die (mit einem etwas abwertenden Blick) gesetzt, ich wollte ihr Platz lassen. ‘ Ich dachte, vielleicht ist es ihre Art so zu sprechen und versuchte es zu ignorieren. Nach etwas Zeit, wurden die Tics lauter, ich konnte sie nicht mehr zurückhalten. Dann kommentierte wieder dieselbe Frau meine Tics: ‚ Na, ob sie die Hunde her pfeift? ‘, fragte sie lächelnd. Nun war es mir genug, denn das ärgerte mich wirklich, ich bin doch nicht taub, wie kann man auf die Idee kommen laut zu lästern, wenn der Betroffene es hört??? Ich atmete zweimal durch und versuchte es zu erklären, mit wenig Interesse wurde meine ‚Geschichte‘ angehört und dann machten sie munter weiter. Es war wirklich genug und da ich auch schon länger wartete ging ich an den Empfang und fragte nach, wie lang es noch dauern könnte. Mit einem: ‚Haben Sie doch mal etwas Geduld, gehen Sie ins Wartezimmer zurück, wir rufen Sie dann auf! ‘ Davon etwas eingeschüchtert ging ich zurück. Nach weiteren sehr (un-) angenehmen  10 Minuten, wurde ich aufgerufen. Im Behandlungszimmer musste ich noch kurz warten. Der Arzt kam rein, hörte mir zu und ohne ein Anschauen des Fußes, vertraute er meinen Erzählungen und verschrieb mir ein Mittel. Dies geschah in unglaublichen 2 Minuten, anschließend diskutierten wir über die etwas andere Schreibweise meines Namens, dies nahm etwa doppelt so viel Zeit in Anspruch, im Vergleich zur Behandlung. Verärgert über die Situation verließ ich die Praxis, wo der Papa schon wartete. Gemeinsam fuhren wir zur Apotheke holten das Mittel und fuhren nach Hause. Am Abend vor dem Schlafen, nahm ich es ein, doch auch nach zwei Stunden passierte nichts, dabei hatte ich ausdrücklich zum Arzt gesagt, ich muss mal wieder eine Nacht schlafen und er das Mittel daraufhin raussuchte. Ich kenne dieses Mittel und meine Mama ist 2 Tage völlig hinüber, wenn sie es nimmt, also es ist nicht ohne, aber ohne Wirkung bei mir. Die Nacht war wieder nicht so gut, um 6:00 Uhr war ich so unruhig, dass ich ins Wohnzimmer ging, denn ich dachte: ‚Ach es ist Freitag, da müssen sowieso alle raus.‘ Aber diesmal war es anders, alle schliefen noch, denn so ziemlich jeder war krank. Als Papa mich bemerkte, sagte er zu mir: 'Leg dich auf die Couch', im selben Moment wurde Mama wach und bat mich wieder in mein Zimmer zu gehen, da eine Diskussion mit dem Kämpfer alias der Löwenmama keinen Sinn macht und ich es auch nachvollziehen konnte, ging ich wieder in mein Zimmer. Etwa 3 Stunden später waren dann alle wach und wir frühstückten. Am Mittag kam mein Bruder mit seiner besseren Hälfte ;) vorbei. Spontan entschieden wir, dass ich am Wochenende ihn besuche, er wohnt nicht weit entfernt, aber wir sehen uns eigentlich viel zu selten, aus Zeitgründen. 
An diesem Tag, haben wir DVDs geschaut, es war total entspannt. Am nächsten Morgen, gab es Frühstück, gemeinsam mit den Eltern der besseren Hälfte, da diese auch im Haus wohnen.  Nachdem mein Bruder und ich anschließend etwas spielten, fuhren wir einkaufen bzw. mein Ladegerät für mein Handy holen. Es war wirklich typisch für mich, dass ich etwas Wichtiges vergesse, als ich in die MHH fuhr, vergaß? Ich mein Portemonnaie mit allen Papieren...jetzt mein Ladegerät. Ich möchte nicht behaupten, dass mir mein Handy sehr wichtig ist, aber wenn es mir runter fällt, habe ich den Tic es wie ein Baby zu wiegen. Ich denke dies erklärt die Bindung zwischen mir und meinem Handy. :‘D
Also setzten die Beiden mich zu Hause ab und sie fuhren einkaufen.
Später am Abend, haben wir uns das Abendessen, bei den Eltern der besseren Hälfte geholt. Also ihre Mama ist wirklich eine Küchenfee, die Kuchen, die es sonst gibt, wenn wir sie besuchen, sind ja schon genial aber das Abendessen gestern, war noch besser. J Nach dem Essen, sind der Mutmacher und seine besser Hälfte auf eine Geburtstagsfeier gefahren. Die Zeit allein nutzte ich für PC Arbeiten. Und nach dem tollen Feedback, welches ich bekam, denke ich zu 1mio. % es war die richtige Entscheidung, dabei zu  helfen. Irgendwann legte ich mich hin und versuchte zu schlafen, diese Nacht waren es etwa 4 Stunden. Es ist zwar etwas mehr als die letzten Nächte aber immer noch nicht genug. Zum Glück ist morgen meine Hausärztin wieder da.

Lieber Schlaf,

ich weiß wir waren uns nicht immer einig.

In meiner Kindheit und Jugend habe ich DICH gehasst. Und ich suchte immer Wege DIR aus dem Weg zu gehen.

Nun ist es so, dass wir nur noch wenig Zeit miteinander verbringen können.

Dies macht mich sehr traurig…

Du fehlst mir so. Komm zurück!



In Liebe

LifeTiccer




Donnerstag, 13. November 2014

Mittwoch-Blogtag

Mittwoch :) - Blogtag :)
Ich würde jetzt von den Ereignissen der letzten Tage berichten, aber es ist überhaupt nicht soviel geschehen, trotzdem beginne ich mal. Seit Samstag habe ich starke Scherzen in meinem Fuß, es ist der Fuß, der bei der ersten OP falsch gelagert wurde. Inzwischen stören sie mich so sehr, dass ich nicht zum schlafen komme. Also immer wenn der Körper von den Tics her bereit wäre zu schlafen, tut der Fuß weh. Ich war seitdem auch schon zweimal wieder bei der Physiotherapie, aber ohne Erfolg diesbezüglich. Aber egal, das werde ich schon überstehen. :)
Ansonsten habe ich die letzten Tage viel geschrieben, also Songtexte. Über solche Wege fällt es mir leichter zu sagen, was in mir vorgeht/ was mich beschäftigt oder was ich fühle. Denn über Gefühle rede ich eigentlich sehr sehr ungern besonders, wenn sie negativer Natur sind. 

Im Bezug auf die Tics habe ich das Gefühl es steigt wieder sehr an, also oft habe ich extremere Tics. Mir fehlt zur Zeit noch die Erklärung, aber es strengt mich mehr an.
Ganz lustig war zum Beispiel gestern als meine Mama, die mich sehr leicht triggern/provozieren kann, mich böse ansah, worauf ich immer den Drang bekomme die Person zu kitzeln,entschied ich jetzt nicht aufzustehen und zu versuchen es auszustehen. Schließlich tut mein Fuß weh. ;)
Als ich in eine andere Richtung sah, verschwand der Drang sie zu kitzeln und ich bekam ein Kopf rucken, in ihre Richtung, vergleichbar mit einem Windhauch im Nacken. Sie war so unheimlich stolz, dass sie es so gut kann. Da fällt mir gerade ein, als wir gemeinsam in der Eifel waren zu dem Treffen wurden wir an einem Rastplatz mitgenommen. Dort machten wir auch eine kleine Pause mit den Anderen. Als die Mama kurz allein mit einem anderen Betroffenen war witterte sie ihre Chance, schließlich ist sie die Kämpferin alias Löwenmama. Sie ärgerte /triggerte ihn und zur Verteidigung gab sie zu Gute : 'Ich habe eine schwer betroffene Tochter.' Und dann machte der Betroffene einen riesen Fehler... Er gab ihr  recht. Das ist das Schlimmste, was man machen kann, dadurch fühlt sie sich bestätigt und natürlich nutzte sie diese Ausrede, das ganze Wochenende und nie widersprach jemand. :'D Ich denke ohne auch mal einen Spaß zu machen, wäre es oft nicht aushaltbar. Klar, oft sind die Tics nervig und einfach bescheuert, aber genau deswegen muss man in witzigen Augenblicken lachen, dadurch kann man Kraft für die weniger lustigen Momente sammeln.





Machts gut bis Sonntag :)
LifeTiccer