Diesmal habe ich früh genug angefangen den Eintrag zu
schreiben.
Ich kann nicht genau sagen, was zurzeit das Problem ist. Vom
Gefühl her würde ich sagen, das Medikament wirkt nicht richtig. Ich kann mich
schlechter kontrollieren und dadurch auch konzentrieren. Trotzdem habe ich
ziemlich gute Laune. Zu Beginn meines Tourette-Syndroms machten mich diese
Zeiten immer besonders fertig. Immer wenn ich gerade das Gefühl hatte mich an
die Situation gewöhnt u haben, kam wieder eine Änderung. Jetzt ärgert es mich
und mir ist auf eine Art ‚langweilig‘ (nicht das die Tics mich nicht
unterhalten würden). Nein, ich langweile mich, weil ich nichts mache. Den
ganzen Tag lieg ich in meiner Hängematte und höre Musik. Denn in diesen
Situationen fällt es mir total schwer die Zeit mit meiner Familie zu
verbringen. Ich mache mir dann Gedanken, wie schwer es für sie sein muss,
hilflos daneben zu sitzen. *Schlussfolgerung: die Langeweile ist meine eigene
Schuld. ;)
Nun beginne ich mal mit meinem Eintrag. Letztes Wochenende
war ich bei Rezzo zu besuch. Ich liebe die Wochenenden mit den Verrückten. Das
einzige Problem, die Zeit vergeht zu schnell… Am Sonntag waren wir noch
gemeinsam in Linnich bei T.I.R. Das Treffen stand unter dem Motto ‚Entspannung‘.
Die Idee war ziemlich cool und es ist meiner Meinung nach gut bei den
Teilnehmern angekommen. Am Abend haben wir noch gemeinsam gegrillt und dann
ging es wieder zurück. Und am Montag
musste dann auch ich zurück.
Und da holte mich diese Tic-Veränderung ein. Montag verbrachte ich dann fast komplett in
meinem Zimmer. Dienstag ging dann der Alltag weiter. Seitdem die Schule wieder
angefangen hat, bringe ich meine Geschwister zu Fuß in die Schule. ‚Eigentlich
habe ich kein Problem mit dem frühen Aufstehen, aber da hatte ich absolut keine
Lust.‘ Aber es hilft ja nichts, also sind wir los maschiert. Mittags holte ich
dann meine Geschwister ab. Und da war er wieder mein ‚Sommer-Tic‘. Warum
Sommer-Tic? Ganz einfach, der Tic ist immer nur da, wenn man wieder eine kurze
Hose tragen kann. Das ist auch ganz nett, da ich immer einen Kniefall mache und
das kostete am Dienstag schon eine lange Hose. Was ich aber cool finde, alle
denken immer ‚ach du bist aber sommerlich angezogen.‘ :) Mittwoch und
Donnerstag habe ich viel für da Tourette-Camp gemacht. Ich freue mich jetzt
schon total auf die Zeit, denn ich bin ganz fest davon überzeugt, dass diese
Zeit unvergesslich wird. Immerhin ist es das erste Tourette-Camp.
Freitag, war dann die letzte Therapiestunde bei meiner jetzigen
Therapeutin. Denn ich bin langsam zu alt. Wir haben die Jahre nochmal etwas
zurück geblickt. In diesen fast 3 Jahren Therapie hat sich viel verändert. Ich
ging damals hin, völlig am Ende mit ein paar Tics. Niemand konnte mir genau
sagen was mit mir los ist. Psychisch war ich echt am Ende. Sie sagte mir von
dem Verdacht auf Tourette und zeigte mir mögliche Kliniken auf um eine Diagnose
zu erhalten. Schon dieser Termin machte mir Mut. Nach der Diagnose in Hannover
ging ich weiter zu ihr. Meine Tics wurden immer mehr. Einmal bekam ich einen
Tic durch einen Film und sie sagte mir, dass könnte nicht sein. Tics kann man
nicht durch fernsehen bekommen. Dies war der Tag, an dem ich anfing alles was
ich über Tourette finde zu lesen. Schnell drehten sich zumindest beim Tourette
zeitweise die Rollen. Denn ich wusste Bescheid. (Mein Glück ist, wenn mich was
interessiert brauche ich das nur einmal zu lesen und merke es mir dann.) Die Zeit
von Oktober 2013 bis März 2014 war eine echt schwere Zeit. Die Tic wurden
stärker, die Zwänge nahmen zu und in der Ausbildung lief nichts mehr rund.
Besonders in dieser Zeit gab mir die Therapie Kraft und half mir oft mich zu
entscheiden. Ab März ging es bergauf,
die Tics stiegen zwar an aber nach kurzen emotionalen Tiefs ging es mir wieder
besser. Die Entscheidung für die OP
musste getroffen werden. Schon lange stand sie im Raum, aber für mich kam sie
nicht in Frage. Nicht zuletzt durch Gespräche mit meiner Therapeutin habe ich
die Entscheidung dafür getroffen. Um die
OP zu machen, musste ich noch alle Tics auf den Kopf und gegen die Brust
umleiten. Auch dies haben wir gemeinsam erreicht. Nach der OP gingen wir die
Zwänge an. Und dann war die Zeit auch schon rum. Warum ich das jetzt alles
aufgeschrieben habe? Oft höre ich von Tourette-Betroffenen eine Therapie bringt
nichts, die Tics verschwinden davon auch nicht. Stimmt, die Tics sind nicht
weg, aber sie lassen sich besser aushalten, wenn man das Chaos rundherum
ordnet. Wenn man besser versteht warum gerade diese Tics da sein könnten. Klar
den genauen Grund findet man nicht raus. Aber ich bin überzeugt, dass einige
Tics bei mir entstanden sind, weil ich mich selbst niemals wehren würde. Ich
würde keine Schimpfworte sagen. Außerdem hat fast jeder Touretter noch ein Plus
(Begleiterkrankung) und zumindest die kann man gut behandeln und in den Griff
bekommen.
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Das Wochenende habe ich dann aufgeräumt und Musik gehört. Außerdem habe ich ‚Vorträge‘
vorbereitet. Am Dienstag darf ich bei meiner ehemaligen Klassenlehrerin im Unterricht
über das Tourette-Syndrom sprechen. Das ist besonders toll, da der Vortrag beim
heimlichen Helden in der Klasse ist. Und
am 8.Mai bin ich zu Gast in einem Seminar meiner Therapeutin. Dort habe ich die
Chance genau bei den vorzusprechen, wo es wichtig ist. Die angehenden
Therapeuten. Diese Chance finde ich besonders wichtig, da viele heute noch
immer auch nach 3 Jahren noch sagen das verwächst sich wieder. Natürlich ist
ein Tic nicht gleich Tourette. Viele Kinder haben Phasen in denen sie einen Tic
haben, der verwächst sich wieder. Aber nach einem Jahr sollte man die Tics doch
einmal genauer anschauen.
LifeTiccer
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