Montag, 15. Dezember 2014

Auch Helden haben mal Angst




Tici und sein neuer Freund Lukas haben sich in den letzten Wochen immer besser kennengelernt. Sie spielen fast jeden Tag zusammen. Am liebsten kämpfen sie gegen Schurken und Bösewichte. Auch heute haben sie sich zum spielen verabredet. Sie sind zwei Helden und haben einen Hilferuf vom Planeten Angstasien bekommen. Die Bewohner dort, werden von einem bösen Zauber bedroht.
Sofort machen sie sich auf den Weg um Angstasien zu befreien. Angekommen, werden sie von Dana in ihr Haus gerufen. Dana wohnt auf Angstasien. Sie ist so alt wie Tici und Lukas aber sie sieht viel ängstlicher als die Beiden aus. Sie erklärt den Freunden warum sie gerufen wurden: „ Seit ein paar Wochen geht niemand mehr aus dem Haus. Alle haben Angst.“

„Aber wovor habt ihr Angst?“, fragt Tici besorgt. Dana erzählt weiter: „ Am Anfang war es nur ein kleiner Zwerg, der allen Angst machen wollte und irgendwann bekamen auch immer mehr Leute Angst.  Dadurch wurde der Zwerg immer größer und gemeiner. Jetzt ist er ein richtig gemeines Ungeheuer. Niemand traut sich noch aus dem Haus. Bitte, Tici und Lukas ihr müsst uns helfen und uns von diesem Zauber befreien! Es ist fast so, als würde das Ungeheuer die Angst von jedem kennen und alle  damit erschrecken.“

Tici und Lukas besprechen sich kurz und entscheiden sich dann, das Ungeheuer selbst zu suchen.  Sie gehen raus und erschrecken fürchterlich, denn das Ungeheuer steht schon vor ihnen. Es ist riesig und weiß genau wovor sich die Beiden fürchten. Tici fürchtet sich, dass alle auf der Erde in komisch finden, weil er etwas anders ist und Lukas hat Angst wieder allein zu sein. Um keinen Preis möchte er Tici als Freund wieder verlieren. Erschrocken laufen die Helden zurück in Danas Haus.  Aus dem Fenster können sie sehen wie das Ungeheuer noch größer wird.

Dana ist sehr traurig und sagt: „ Oh nein, wir müssen für immer in unseren Häusern bleiben. Nicht einmal ihr könnt uns helfen.“ Tici und Lukas müssen erst einmal durchatmen, doch dann haben sie eine Idee. Lukas fragt Dana: „Kannst du allen Bewohnern von Angstasien etwas sagen?“ Dana nickt. Den Rest flüstert Lukas ihr ins Ohr und gleich darauf läuft Dana los um alles vorzubereiten. Ein paar Stunden später sind alle Angstasier im Rathaus zusammengekommen. Obwohl einige Angst hatten zu kommen, da sie dafür aus dem Haus mussten sind trotzdem alle da. Lukas beginnt zu erklären: „Hallo Angstasier, ich und mein Freund Tici sind da um euch zu helfen, aber wir zwei allein schaffen es nicht euch von dem Zauber zu befreien. Ihr müsst uns alle helfen.“ Alle werden laut und ein „ Wie sollen wir denn helfen?“  geht durch den Saal.  Lukas redet weiter: „Das Ungeheuer ist an eurer Angst gewachsen. Eure Angst wurde immer größer, genau wie das Ungeheuer. Also lasst uns versuchen, wenn wir alle zusammen rausgehen und uns nicht fürchten, ob dann auch das Ungeheuer kleiner wird.“ Da fragt ein Angstasier: „Und warum sollten wir uns jetzt nicht mehr fürchten, wenn wir rausgehen?“ Daraufhin antwortet Lukas: „Ganz einfach, allein haben Tici und ich uns auch gefürchtet, aber wir sind so viele. Und mit so vielen Leuten haben wir bestimmt keine Angst mehr. Lasst uns rausgehen und dem Ungeheuer etwas Angst machen!“ Überzeugt von den Worten von Lukas stellen sich alle gemeinsam an die Tür. Die Tür geht auf und langsam aber trotzdem mutig gehen sie raus, ganz vorn Tici, Lukas und Dana. Hinter ihnen die Bewohner von Angstasien. Und plötzlich steht das Ungeheuer vor ihnen. Dana erschrickt und nimmt die Hände von Tici und Lukas. Sie schauen sich an, nicken kurz und voneinander gestärkt gehen sie weiter. Aber die anderen Angstasier bekommen Angst und gehen nicht weiter. Das Ungeheuer wächst und wächst. Da ruft Dana: „Kommt, wir müssen alle zusammen halten nur so können wir es schaffen.“ Sie hält ihre Hand hin und ganz viele nehmen sich bei der Hand. Nur einer nicht, Casi. Er Hat zu große Angst.

Die Anderen gehen dennoch weiter und tatsächlich, es funktioniert. Tici ruft: „ Es funktioniert, das Ungeheuer wird kleiner!“ Casi schaut auf und sieht, dass das Ungeheuer wirklich schrumpft. Nun bekommt auch er den Mut und stellt sich vor alle anderen in die erste Reihe. Er schreit das Ungeheuer an: „ Ich habe keine Angst mehr vor dir, du bist allein und wir sind alle zusammen. Zusammen sind wir viel stärker als du!“ Die anderen Angstasier sind total verwundert, so kennen sie Casi nicht. Eigentlich ist Casi immer der kleinste und ängstlichste von allen gewesen.
Das Ungeheuer schrumpft und schrumpft. Plötzlich ist es nur noch ein ganz kleiner Zwerg. Und dann verschindet es ganz. Froh über den Erfolg jubeln alle und es gibt ein großes Fest. Casi ist der Held des Festes, aber er ist überhaupt nicht da. Dana geht ihn suchen und findet ihn im Rathaus. „Casi“, fragt Dana, „Warum bist du denn allein hier, wir wollen doch feiern?“ Da beginnt Casi zu weinen: „Dana, nur wegen mir wurde der Zwerg zu einem Ungeheuer. Nur weil ich so eine Angst hatte, konnte er immer größer werden. Hätte ich euch nicht in Gefahr gebracht, dann hätte uns auch niemand retten müssen.“ Dana setzt sich neben Casi und sagt: „Das ist doch nicht wahr Casi. Wir hatten alle Angst und vielleicht hattest du wirklich mehr Angst als wir anderen. Aber du hast auch mehr Mut gehabt. Niemand von uns hat sich vor das Ungeheuer gestellt und es kleiner geschrien. Du hast das gemacht und auch geschafft! Ich finde du bist ein wahrer Held. Man kann auch als Held mal Angst haben. Aber du hast deine Angst besiegt und das können nur echte Helden.“  Casi schaut Dana mit großen Augen an: „ Meinst du wirklich? Denkst du ich kann auch ein Held sein?“ „Casi du bist jetzt schon der größte Held auf ganz Angstasien. Komm mit zum Fest und du wirst sehen, die anderen Angstasier denken das auch.“, sagt Dana lächelnd. Casi nimmt Danas Hand und gemeinsam gehen sie zum Fest. Auch Tici und Lukas sind noch da. Und bevor sie wieder zurück auf die Erde reisen möchten sie Casi eine Medaille geben. Tici gibt Casi die Medaille und sagt: „ Casi, die Medaille soll dich daran erinnern, dass jeder Held mal Angst haben darf, aber nur die wahren Helden kämpfen gegen die Angst. Ich bin mir sicher, wir kommen nur noch zu Besuch nach Angstasien, denn du kannst alle beschützen.“
Casi ist etwas verlegen, aber freut sich sehr über die Worte von Tici. „Und jetzt lasst uns feiern“, ruft Dana und dreht die Musik laut.

Es wird noch lang gefeiert und irgendwann gehen Tici und Lukas ganz leise.

Wieder zurück von Angstasien, sind Lukas und Tici richtig stolz auf ihre Reise. Lukas meint: „ Wir sind auch zusammen und zusammen müssen wir vor nichts Angst haben!“, und legt den Arm um Tici…



LifeTiccer

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Erzähl mir, was dir dazu einfällt...